CoWorking im alten Bauhof – Teil 2

Wieder waren alle Gemeindevertreter und Interessierte eingeladen, Ideen zum Projekt, das im IKEK-Prozess gewünscht wurde, beizusteuern. Neben der Bürgermeisterin und Herrn Heßler vom Bauamt waren jedoch lediglich 2 Personen aus der Gemeindevertretung unter den insgs. 17 Workshopteilnehmern. Bei den politischen Parteien scheint also kein großes Engagement für dieses Projekt vorzuliegen; ganz im Gegensatz zu Frau Ortmann, die ein „Projekt mit Strahlkraft für den ländlichen Raum“ sieht.
So waren, neben Pressevertretern, auch Frau Dipl.-Ing. Antje Bienert vom TIG, die in der Winchesterstraße 2 in Gießen ähnliches anbieten und Frau Söhlke vom Regionalbüro für den ländlichen Raum aus Wetzlar da, während Frau Dr. Agnes Model ihre Kollegin Manuela Wermer aus Usingen vorstellte, die für CoWorkLand arbeiten und eine Machbarkeitsstudie für das Projekt in Biebertal erstellen. Angebotspalette von CoWorkLand, aktuell von LEADER einer EU-Förderstrategie zur Mobilisierung und Umsetzung der Entwicklung in ländlichen Gemeinschaften finanziert.

Nach einer Begrüßung folgte – laut Agenda (Bild links) – ein Rundgang durch das Gebäude,
um anschließend in Kleingruppen wie im Plenum
die Ideen und Bedarfe für Biebertal – inkl. Gleiberger Land – aufzuschreiben, vorzustellen und zu sammeln.

Später soll es noch eine allgemeine Online-Umfrage geben, in der alle Bürgerinnen und Bürger gebeten werden, ihr Votum beizusteuern.

Es folgen einige wenige Schnappschüsse vom geschichtsträchtigen, denkmalgeschützten Gebäude,
das deutlich in die Jahre gekommen und vernachlässigt in Erscheinung tritt.

Die Historie des Gebäudes

Die Räume, mit kleineren Büros, Werkstätten und Lagerflächen in der ehemaligen Zigarrenfabrik sind großzügig … und voller Chancen …
nachdem (meiner Meinung nach) der Korpus entkernt und zeitgemäß modernisiert wurde.
Sogar über den Garagen könnte innerorts noch aufgestockt werden. Viel Platz für vieles ist da!

Die Anfangshypothese, die Frau Dr. Model vorstellte, lautet:

Nach der Kleingruppenarbeit erfolgte die Vorstellung und Diskussion der erarbeiteten bzw. mitgebrachten Vorstellungen, was im neuen Co-Work-Space passieren könnte.
Dabei waren z.B. alle finanziellen Erwägungen zunächst ausgeschlossen, um allen Gedankenspielen freien Lauf zu lassen. Was sich dann realisieren lässt, wird auf einem ganz anderen Blatt stehen; dies vor allem, da die Gemeinde kein Geld hat, dieses Projekt zu realisieren oder zu finanzieren. Allerdings betonte Frau Söhlke vom Regionalbüro, dass für derartige Projekt zur Zeit gute Fördermöglichkeiten bestehen. (Wie die Erfahrung zeigt, kann sich das im laufenden Prozess dramatisch ändern, so dass die anfangs avisierten Zuschüsse vom Land plötzlich deutlich schmaler ausfallen und der Auftraggeber am Ende der Gelackmeierte ist.) Vielleicht aber gibt es auch Stiftungen, die als Sponsoren gewonnen werden können. All das bedeutet Anträge schreiben und ein gutes, für den Ort individuelles Nutzungskonzept vorstellen. Aber auch Investoren seien da, betonte Frau Ortmann; (die an dem Projekt oder nur am Gebäude interessiert sind?) Denn ein Investor wird und muss wirtschaftliche Erwägungen an die erste Stelle seiner Überlegungen stellen. Großes Potential hat das Areal allemal!

Matrix: zu Machbarkeit: einfach / schwierig umsetzbar
und zur Innovationskraft: wenig / stark innovativ
Viele Ideen, überwiegend sozial und ökologisch wünschbare,
kamen zusammen.

Bei den Vorschlägen stand das Bedürfnis nach mehr Raum für Gemeinsamkeit – in Arbeitsprozessen, Workshops, Raum in Raum Arbeitsplätzen, Familienfeiern, vereinsübergreifendem oder Betreuungsangeboten, nach Angeboten von gegenseitigem Lernen von Jung bis Alt, insbes. im Bereich Natur und Technik oder Aufbau einer Notfall-Funkstation oder VHS-Angeboten, nach Kommunikation im realen Kontakt, wie auch über schnelles, stabiles Internet, nach kreativen Angeboten vor Ort – wie Schneidern, Malen, Musizieren, Theater und einem Caffè mit Angeboten von Selbstgemachtem, regionalem oder Mittagstisch für normalerweise einsame Mitmenschen -, aber auch nach Teilen – z.B. von Maschinen – und nach Lagerraum z.B. für Exponate des Heimatvereins, die zum Teil auch im Hause mitbenutzt werden könnten – Beispiel Strickmaschine.

Am Ende wurde von den Teilnehmern noch eine Zielscheibe mit links „positiv„, rechts „kritisch“ und unten „neutral“ mit Stecknadelpfeilen und Papieren bestückt. Auf den Zetteln hatte jeder seine persönlichen oder beruflichen Interessen sowie Meinungen zu Vorteilen bzw. Nachteilen für den Ort aufgeschrieben.
Wie im Bild unten zu sehen, sind alle Einschläge auf der Zielscheibe mehr oder weniger im positiven Feld zu finden.

Quelle: oben genannter Vor Ort-Workshop, Fotos: Lindemann + Senger

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