So war es im Gießener Anzeiger im Nachgang zu lesen. (siehe Artikel von Kraus Waldschmidt unten )
Zwar heißt es da: „Vertreter der Biebertaler Partnerschaftsvereine und andere Interessierte tauschen sich zu den Perspektiven für die Zukunft aus.“ Doch wieder einmal, wie schon so oft in unserer Gemeinde, war diese Veranstaltung von ihrem Inhalt her offenbar nur einem kleinen Kreis bekannt.
Auch ich als Mitglied des Deutsch-Französischen Vereins hätte von der Veranstaltung wissen können. Schließlich stand die Ankündigung in der Einladung zur Besuchswoche des Deutsch-Französischen Vereins.
Ehrlich: Unter Runder Tisch „Perspektiven“ konnte ich mir nichts Konkretes vorstellen und deshalb habe ich mir diesen Punkt auch nicht weiter gemerkt. – Schade – Die Veranstaltung hätte mich interessiert, zumal ich gerne reise und in Zukunft (wie früher auch geschehen) die Partnergemeinden besuchen möchte (was ich auch machen werde).
Was sollte ich also bei mir ändern, dass mir solche Veranstaltungen nicht verloren gehen? Ich weiß es nicht, denn inmitten der Vielfalt der Informationen durch das Internet und durch die Medien ist eine Auswahl allein wegen der Vielfalt praktisch nur möglich, wenn der Veranstaltungshinweis Stichpunkte enthält, die aussagekräftig sind.
Oder man ist in der Organisation der Veranstaltung aktiv tätig.
Nach dem Lesen des Beitrages in der Gießener Allgemeinen kann ich ja aktiv werden.
Und auch die Initiatoren der Veranstaltung können auf mich zukommen. Als Verantwortlicher des „Biebertaler Bilderbogens“ könnte ich vielleicht einiges an Erfahrungen mit einbringen.
Den Gedanken von Frau Ortmann am Ende des Artikels unten aufgreifend, „dass die Einladungen für Gemeindevertreter von den Menschen kommen müssten“, erscheint uns allerdings zu kurz und zu einseitig gedacht.
Denken muss zwar Unterscheidungen treffen, damit etwas denkbar und sprechbar wird. Dabei entstehen jedoch durch herausgegriffene und betonte Vordergründe vor Hintergründen Kontraste, Polaritäten bis hin zu scheinbar unvereinbaren Gegensätzen, die es in einer an sich unteilbaren Realität nicht gibt. Real ist nichts getrennt. Erst der Text mit der Notwendigkeit von Getrenntem, Zählbarem, im nacheinander Dargestellten, führt gehäuft zu Verwechselungen und Missverständnissen: Die subjektive Wirklichkeit mit ihren Teileindrücken entspricht nicht der objektiven ganzheitlichen Realität, die zwar erfahren, aber nicht in Worte gefasst werden kann.
Wenn etwas, auch gesprochen, funktionieren soll, sollten zumindest beide Seiten beachtet, gehört und benannt werden. Denn das Eine gibt es nicht ohne das Andere!
Sicherlich ist der Gedanke richtig, dass Projekte „button up“ von Menschen, die etwas vorantreiben wollen, sicherlich engagierter funktionieren, als „top down“ verordnete Veranstaltungen.
Noch besser allerdings wäre es, Bewegungen und Beziehungen zusammen zu denken, zusammen zu arbeiten und transparenter zu gestalten, um sichtbarer zu sein, um potentiell Interessierte auch mitnehmen zu können.
„Partnerschaft geht nur mit bürgerschaftlichem Engagement“, betont die Bürgermeisterin; ja, in einem Hin und Her! – nicht einseitig, wie sie oben darlegte. Wie soll dieser Gedanke von Partnerschaft und bürgerschaftlichem Engagement in praktisches Handeln übersetzt werden, wenn es nicht einmal gelingt, die innerörtlichen Kommunikationswege in die Mailinglisten der Gemeinde einzupflegen oder wenn die Vereine die längst verfügbaren Informationsquellen und öffentlichen Kalender nicht zur Koordination ihrer Aktivitäten nutzen? Es wird beim „kleinstaatlichen“ Klein Klein bleiben – oder wir fangen in der eigenen Gemeinde an, mit gutem Beispiel voranzugehen. Nur so wird auch die internationale Ebene gelingen. Denn was hier im Kleinen nicht praktiziert und normal wird, kann auch im Großen kaum erwartet werden.
Hier die Quelle unsere Beitrages:
Gießener Allgemeine, 12.08.2024:
„Biebertal (whk). Es war ein Nachmittag mit einem »Runden Tisch«, bei dem ein wichtiger Gedankenaustausch stattfand, um Perspektiven für die Partnerschaft der Zukunft auszuloten. Dazu begrüßte der Vorsitzende des Deutsch-Französischen Vereins Biebertal, Andreas Rücker, die Erste Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Sarrians, Marie-Anne Leydier, Tanja Herzog vom Verein für internationale Partnerschaft Gladenbach, Bruno Taverne vom Partnerschaftsverein Wetzlar-Avignon, Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Bruno Taverne, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Wetzlar-Avignon, die frühere Vorsitzende des Deutsch-Französischen Vereins, Brigitte Meckel-Jung, Oda Eucker (Deutsch-Französischer Verein Biebertal), den Vorsitzenden des Deutsch-Britischen Vereins Biebertal, Dieter Schlierbach, FW-Vorsitzende Inge Mohr und den Geschäftsführer des AMC Rodheim-Bieber, Stefan Mülich.
Gekommen waren auch 20 Interessierte, um ihre Anregungen in die Diskussionsrunde einzubringen. Derweil gab es vor dem Rodheimer Bürgerhaus Infostände des Partnerschaftsvereins Sarrians, des Deutsch-Britischen und des Deutsch-Französischen Vereins sowie der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wetzlar.
Frankreich, Wales und Erzgebirge
Der erste Kontakt mit Sarrians fand 1963 statt. Die offizielle Partnerschaft Biebertal-Sarrians besteht seit 1968. Die Gründung des Partnerschaftsvereins erfolgte 1975. Die Kontakte werden überwiegend auf der Ebene der Vereinsmitglieder gepflegt. Jährlich finden wechselseitige Besuche statt. Der Deutsch-Französische Verein zählt bereits über 200 Mitglieder.
»Partnerschaft geht nur mit bürgerschaftlichem Engagement. Wir leben Europa für ein gemeinsames Europa. Die Idee der Partnerschaft kann nur bestehen, wenn sie von Bürgern gelebt wird«, konstatierte Patricia Ortmann. Laut Andreas Rücker gelte es, die politischen Akteure in Sarrians und Biebertal stärker in Verbindung zu bringen. Hier könnten Treffen auf allen Ebenen angestrebt werden.
Die rege Diskussion mit vielen Ideen spannte sich über Begegnungen auf der Biker-Ebene zwischen den Radfahrern des AMC Rodheim Bieber, über gegenseitige Einladungen der Gemeindegremien der Partnerkommunen und den Jugendaustausch der örtlichen Schulen bis hin zu ganz persönlichen Einladungen in die Familien und Häuser.
Wichtiger Punkt war auch die angestrebte stärkere Vernetzung zwischen Partnerschaftsvereinen, die Bündelung von Aktivitäten – zum Beispiel durch gemeinsame Busfahrten nach Frankreich – und die stärkere Teilnahme an Veranstaltungen anderer Partnerschaftsvereine sowie die Kontaktpflege auf persönlicher Ebene.
Ortmann betonte, dass die Einladungen für Gemeindevertreter von den Menschen kommen müssten. Inge Mohr regte ein größeres Offensein für die Partnerschaften an, auch mit Denbigh (Wales) und Eibenstock/Erzgebirge. »Wir brauchen gemeinsame Themen. Wir haben auch Nachwuchsprobleme. Eine erlebbare Freundschaft ist notwendig«, so die Bürgermeisterin. Gerade für Jugendliche sei Europa zur Normativität geworden.