Wie diese Drohne, schwebt Unheil und Ungerechtigkeit über den Köpfen von Kindern. Deren Eltern haben sich jetzt zu einer >Elterninitiative für gute Kitas in Biebertal< zusammengeschlossen. Für den 28. Januar 2024 hatten sie zu einer Protestkundgebung auf dem Vorplatz zum Rodheimer Rathaus aufgerufen … und viele kamen.
Seit Jahren ist die desolate Situation unserer Kitas um U3- (unter 3 Jahre) und Ü3- (über 3 Jahre) Bereich bekannt und noch immer gibt es kein schlüssiges Gesamtkonzept, wie die Gemeindeverwaltung dieser Situation Herr werden will.
Allerdings darf hier auch der Anteil des evangelischen Dekanats, zumindest an der baulichen Misere einiger Häuser, insbesondere der Kita in Rodheim, nicht unerwähnt bleiben. Seit Jahren werden Reparaturen angemahnt, dokumentiert und was passiert: NICHTS. Die Kirche als Träger und vertraglich verpflichtet, duckt sich weg, mach einen schlanken Fuß; stellt andererseits aber horrende Forderungen an die Gemeindekasse.
„Lasst uns nicht im Regen stehen“ lautete das Motto dieser Veranstaltung, die bei herrlichem Sonntagssonnenschein stattfand. Von oben war die Zahl 80 zu erkennen, die die aktuell mindestens fehlenden Kita-Plätze in Biebertal symbolisierten.
Unterschriften wurden gesammelt (Bild oben) und die Bürgermeisterin (re im Bild) verteidigte ihre Position,
dass sie in den letzten Jahren ca. 120 neue Kita-Plätze geschaffen habe und weiter daran arbeite.
Allerdings sind die Geburtenzahlen und damit die kommenden Bedarfe auch der Gemeinde bekannt. Ebenso werden die Baumängel, der Personalmangel, die Probleme mit den kirchlichen Trägern in den Kitas seit Jahren, z.T. Jahrzehnten, diskutiert.
Es ist Zeit, dass sich etwas tut!
Allerding soll auch nicht verschwiegen werden, dass viele der Baumängel aus dem Sparverhalten und Nichtstun vorhergehender Legislaturperioden stammen und der Gemeinde jetzt „auf die Füße fallen“.
Nach diesem „Abschlussbild der Kundgebung (oben),
unten die Presse-Verlautbarung der >Elterninitiative für gute Kita in Biebertal<
Im Folgenden das Positionspapier der Eltern:
# KiTaKatastrophe
Eltern fordern bessere KiTa-Bedingungen für Biebertal
Problem Nummer 1: In Biebertal fehlen aktuell rund 80 KiTa-Plätze!
Laut der Gemeinde Biebertal fehlen für das KiTa-Jahr 2024/25 rund 80 Plätze und das bei einer
Geburtenstärke von rund 78 Geburten pro Jahr. Diese Situation ist gleich auf mehreren Ebenen
problematisch. Zuvorderst wird den Kindern die Chance auf frühkindliche Bildung genommen, zum anderen
werden Eltern vor massive berufliche und finanzielle Herausforderungen und Sorgen gestellt. Besonders
prekär ist die Situation im Bereich der unter Dreijährigen, hier fehlen die meisten Plätze. Dabei gilt der
Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz bereits seit 2013 für alle Kinder ab dem 1. Geburtstag. Aber auch für die
Kinder über drei Jahren gibt es zu wenige Plätze. Besonders mit Blick auf die Vorbereitung der Kinder auf die
Schule können wir Eltern das nicht akzeptieren. Infolgedessen bleiben Eltern – insbesondere Mütter –
aufgrund dieses fehlenden Platzangebotes häufig länger vom Arbeitsmarkt fern, als von ihnen und ihren
Arbeitgebern gewünscht. Außerdem müssen Kinder, die im U3-Bereich betreut werden, häufig anschließend
ab dem dritten Geburtstag die Einrichtung wechseln, da sie in der bisherigen Einrichtung keinen Ü3-Platz
erhalten haben. Dieser Umstand macht eine neue Eingewöhnung nötig, die vielfältige Ressourcen auf Ebene
der Kinder, Eltern als auch Erzieher:innen fordert. Der in Deutschland herrschende Fachkräftemangel und die
damit einhergehenden katastrophalen Folgen für Wirtschaft und Politik werden durch fehlende
Kinderbetreuungsmöglichkeiten zusätzlich verschärft, da die Eltern – insbesondere Mütter – länger am
Arbeitsmarkt fehlen.
Jetzt wird’s konkret- Beispiele aus dem Familienalltag
Nadine und Thomas sind bewusst nach Biebertal gezogen. Hier haben sie ihre familiären Wurzeln. Die beiden
Eltern pendeln, sowie die meisten Biebertaler, zu ihren Jobs nach Marburg und Wetzlar. Sie haben ein Haus
gekauft. Nun hat ihr Sohn Marlo keinen KiTa-Platz erhalten. Eigentlich war geplant, dass Nadine wieder mit
20 Stunden arbeitet, wenn Marlo 1,5 Jahre alt ist. Der finanzielle Druck ist groß, sie benötigen Nadines
Gehalt, um ihr Haus abzubezahlen.
Sina ist die Mutter von Leonie. Kommendes Jahr wird Leonie 3 Jahre alt, das bedeutet für sie einen
Einrichtungswechsel, da sie in der bestehenden Einrichtung keinen Platz erhalten hat. Sina hat große Sorge
vor der Eingewöhnung und dem Übergang. Sie weiß nicht, wie sie die Eingewöhnungszeit von einem Monat
überbrücken soll. Schließlich ist sie berufstätig und während der Eingewöhnung wird Leonie nur
stundenweise betreut.
Die kleine Klara hat einen KiTa-Platz im U3-Bereich erhalten. Die Freude ist groß. Zeitgleich beginnt die
Unsicherheit. Es fehlt auch an Plätzen für die über Dreijährigen. Ob sie einen Platz im Ü3-Bereich erhalten
wird?
Dr. Markus L. betreibt eine Arztpraxis unweit von Biebertal. Seine Mitarbeiterin Lisa ist in Elternzeit und
wollte eigentlich in zwei Monaten wieder arbeiten. Nun hat ihr Kind keinen KiTa-Platz bekommen. Dr. L. ist
ratlos: Wer soll die Arbeit von Lisa übernehmen, Fachkräfte sind kaum zu bekommen. Ohne Lisas Arbeitskraft
kommt es zu längeren Wartezeiten in der Praxis.
Wir fordern: Einen schnelleren Ausbau von KiTA-Plätzen.
Der Mangel an KiTa-Plätzen im U3-Bereich ist bereits seit 2020 bekannt und hat sich seitdem vervierfacht.
Für Bürgermeisterin Patricia Ortmann war damals schon klar, „dass weitere U3-Plätze geschaffen werden müssen, um den Rechtsanspruch der Familien auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten
Lebensjahr zu erfüllen.“ (Gießener Allgemeine, 11.03.2020).
Der Bedarf wird sich durch Zuzug und insbesondere mit dem Neubaugebiet Dreispitz III noch weiter erhöhen.
Ein KiTa-Neubau wie der in Rodheim (wie auch bereits von der Gemeindevertretung 2023 beschlossen)
ist zu forcieren und beschleunigt umzusetzen. Ebenso sind die Bestandssicherung und mögliche Erweiterungen
der bestehenden KiTas, wie derzeit in Königsberg als auch in Vetzberg erfolgt, schnellstmöglich voranzubringen.
Bei dem Ausbau der KiTa-Plätze ist darauf zu achten, dass sich die Plätze gleichmäßig über die Ortsteile
verteilen und sich an der sozialräumlichen Struktur der Ortschaften orientieren.
Hier ist insbesondere auf die Situation in Fellingshausen und Frankenbach einzugehen.
Der Rechtsanspruch ist für jedes Kind zu erfüllen.
PROBLEM N OBLEM NUMMER 2: Bauliche Mängel und fehlende Fachkräfte
Hinzu kommt, dass auch die vorhandenen Plätze keineswegs gesichert sind, da einige Einrichtungen bauliche
Mängel aufweisen. Insbesondere ist es der Gemeinde nicht gelungen, mit den Trägern von KiTas in freier
Trägerschaft einen Konsens zu finden, bis wann und mit welchen Mitteln diese Mängel behoben werden
sollen, um damit den Bestand angemessen zu sichern. Des Weiteren führen Krankenstände des
Betreuungspersonals und Fachkräftemangel immer wieder zur Kürzung der Betreuungszeiten und behindern
die pädagogische Arbeit in den KiTas. Darüber hinaus entsteht in den betroffenen Familien ein zusätzlicher
Organisationsaufwand, der unter anderem Terminverschiebungen in der Arbeit, kurzfristige Nutzung von
Urlaubstagen, einhergehend mit Verdienstausfällen beinhaltet. Die Verunsicherung und die geringe
Planbarkeit seit eit seitens Eltern und Kindern kommen erschwerend hinzu.
Jetzt wird’s konkret- Beispiele aus dem Familienalltag
Marla besucht die KiTa Fuchsbau und ist fast drei Jahre alt und mittlerweile windelfrei. Seit Kurzem besucht
sie den Ü3-Bereich der KiTa und nutzt andere Sanitäranlagen. Seitdem möchte Marla wieder ihre Windel
tragen. Durch den andauernden Gestank in der Toilette fühlt sie sich unwohl.
Leon ist 5 Jahre alt und geht seit seinem 2. Lebensjahr in die KiTa. Seit nun mehreren Monaten kommt es
aufgrund des Fachkräftemangels zu verkürzten Betreuungszeiten. Leon ist verwirrt – fast jeden Tag ändert
sich etwas. Er muss früher abgeholt werden oder darf plötzlich in der KiTa nicht mehr mitessen. Er vermisst
seine vertrauten Bezugspersonen, er weint häufiger und ist stark verunsichert.
Sophie stammt aus Flensburg und wohnt in Biebertal. Sie hat hier in der Umgebung keine Angehörigen. Sie
und ihr Mann arbeiten in Vollzeit. Zunächst haben die beiden sich aufgeteilt, als die KiTa aufgrund von
Personalmangels für ein paar Tage schließen musste. Häufig haben sie im Homeoffice mit Kindern im
Hintergrund gearbeitet. Ihre neue Idee: Sophie fährt am Wochenende ihre Kinder schnell zu ihren Eltern nach
Flensburg und holt sie Ende der Woche wieder ab. S . So können die Eltern ihr Arbeitspensum schaffen und die
Kinder erhalten eine adäquate Betreuung. Sophie ist von der Situation erschöpft, weiß sich dennoch nicht
anders zu helfen.
Wir fordern: Die Behebung baulicher Mängel, die Herstellung von adäquaten Mindeststandards für die KiTas, sowie eine einrichtungsübergreifende Strategie zum Umgang mit Fachkräftemangel.
Vorhandene bauliche Mängel sind aus hygienischen als auch gesundheitlichen Aspekten weder den Kindern noch den Erzieher:innen weiter zuzumuten.
Insbesondere die Ev. KiTa Zum Fuchsbau Fellingshausen weist – allseits bekannt – seit weit über 5 Jahren bauliche Mängel in den Sanitärbereichen auf. Neben dieser Tatsache entsprechen die räumlichen Kapazitäten dieser KiTa nicht mehr den Standards, so dass es einer überfälligen Sanierung bedarf, wie auch der Bericht zur Situation der Kinderbetreuung in Biebertal, den der Kreis Gießen in seiner Funktion als Fachaufsicht vorgelegt hat (Gießener Allgemeine vom 17.03.2023), anmahnt. Auch ist die Ev. KiTa Rodheim von baulichen Mängeln unter anderem an den Decken der Gruppenräume betroffen, was zum Unwohl-Sein der betroffenen Kinder, deren Eltern und der Erzieher:innen führt. Die
baulichen Mängel müssen schnellstmöglich von den Verantwortlichen behoben werden. Die Einhaltung von Mindeststandards in den KiTas ist von den Verantwortlichen sicherzustellen. Flexible Lösungsstrategien zur Gewinnung
von Fachkräften für die Kinderbetreuung sind zu erarbeiten und umzusetzen.
PROBLEM NUMMER 3: Mangelnde Transparenz und Strategielosigkeit
Sowohl der Mangel an Plätzen als auch die baulichen und personellen Herausforderungen sind sowohl der
Gemeinde Biebertal als auch den freien Trägern der KiTas wohl bekannt. Wir Eltern nehmen die Bemühungen
der Gemeinde wie z.B. die Neueröffnung der Tagespflegestellen in Frankenbach, Krumbach und
Fellingshausen wahr. Im Verhältnis zu den fehlenden 80 Plätzen erscheint die Schaffung von 15 neuen Plätzen
(wobei einige schon vergeben sind) wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Insgesamt ist festzustellen, dass
die Einrichtungsstruktur in Biebertal nur wenige Plätze für Kinder im U3-Bereich bereithält. Auch die
Öffnungszeiten der Einrichtungen zum Teil nur bis 12.30 Uhr (Halbtagsplätze) oder 13.30 Uhr in einigen
Einrichtungen ermöglichen Eltern, die wie die meisten Biebertaler zu ihrem Arbeitsplatz pendeln, kaum
berufstätig zu sein. Weitere Herausforderungen ergeben sich durch die Schließtage und Ferienzeiten, die sich
in jeder Einrichtung unterscheiden. Sobald Geschwisterkinder unterschiedliche Einrichtungen besuchen,
gerät die Abdeckung der Ferienzeiten zum Balanceakt.
Dies alles sind Erkenntnisse, die sich mit den Informationen aus der KiTa-Bedarfsplanung des Landkreises
Gießen für 2024 decken und somit auch der Gemeinde Biebertal bekannt sein müssten. Ein Blick auf andere
Gemeinden im Landkreis Gießen zeigt ähnliche Herausforderungen, wie z.B. die mittlerweile fehlende KiTA-
Ausbau-Förderung seit Frühjahr 2023. Im Vergleich mit anderen Kommunen des Landkreises ist jedoch
festzustellen, dass die Situation in Biebertal aufgrund des zögerlichen KiTa-Ausbaus besonders problematisch
ist. Weitere Problemaspekte stellen die steigenden Betreuungsbedarfe und der Fachkräftemangel in der
Kinderbetreuung dar.
Zudem vermissen wir verlässliche Informationen seitens der Gemeinde Biebertal. So erhalten Eltern von den
zuständigen Ansprechpartner:innen teils unterschiedliche Aussagen, wann neue Gruppen eröffnet werden
oder welche Neueröffnungen geplant sind. Dies führt zur weiteren Verunsicherung. Tatsächlich würden wir
uns wünschen, dass insbesondere Eltern, die kein Platzangebot erhalten haben, explizit und fortlaufend über
konkrete und aktualisierte Planungen informiert werden (beispielsweise über einen Newsletter), um somit
eine Perspektive aufzuzeigen.
Ein weiteres Problem ist die Intransparenz rund um die Vergabe der KiTa-Plätze. Zwar gibt es eine Empfehlung
von Kriterien seitens der Gemeinde Biebertal – doch deren Umsetzung und Gewichtung ist unklar. Gerade
angesichts des Platzmangels und dem damit verbundenen Druck auf Familien sind Spekulationen
vorprogrammiert. Aus Angst keinen Platz zu erhalten, passen Eltern ihr Anmeldeverhalten an und versuchen
möglichst viele Kriterien zu erfüllen, um berücksichtigt zu werden. Ein Beispiel dafür ist, dass sich viele Eltern
oft am Tag der Geburt des Kindes oder nur wenige Tage später im WEB-KITA Portal anmelden, obwohl
eigentlich keiner weiß, ob eine frühe Anmeldung entscheidend bei der Vergabe eines KiTa-Platzes ist. Hier
wünschen wir uns klarere Informationen, wie die Platzvergabe konkret erfolgt. Weitere Kritik gibt es an dem
Anmeldeportal WEB-KITA. Zum einen ist die Handhabung in den Details auch für digital affine Eltern schwer
zu überblicken, insgesamt scheint aus Elternperspektive Web-KITA als Planungs- und Verwaltungstool für
KiTa-Plätze nur bedingt zu funktionieren. So haben viele Familien bis heute von den von ihnen vorgemerkten
Einrichtungen keine schriftliche Absage erhalten, obwohl unter Eltern nachweislich bekannt ist, dass alle
Plätze bereits vergeben sind. Das WEB-KITA-Portal wird somit zu einer Black-Box, in der Eltern Daten
einspeisen und Bedarfe anmelden, jedoch ohne eine Rückmeldung zu erhalten. In der Konsequenz beginnen
Eltern Einrichtungen zusätzlich zu kontaktieren, wodurch ein zusätzlicher Aufwand auf allen Seiten entsteht.
Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, WEB-KITA effizienter nutzen zu können und beispielsweise
die konkreten Bedarfe der Eltern abzufragen, Nachweise wie Arbeitsbescheinigungen zu verlangen und
zeitnahe Informationen zur Platzvergabe bereitzustellen (z.B. S . Status der Anfrage, Ergebnis der Anfrage)
Jetzt wird´s konkret – Beispiele aus dem Familenalltag
Lisa S. und ihre Tochter Ella gehen regelmäßig in eine Biebertaler Krabbelgruppe. Dort treffen sie sich mit
acht weiteren Kindern und ihren Müttern. Die Mütter tauschen sich aus. Eine Mutter berichtet: Ich glaube
wir haben den Platz nur bekommen, weil schon ein Geschwisterkind in der Einrichtung ist. Eine andere
Mutter berichtet, dass aufgrund der Abstände zwischen ihren Kindern und dem jährlichen Vergabezyklus
genau diese Regel nicht mehr für ihre Kinder gelte und sie daher keinen Platz bekommt. Lisa witzelt: Also
muss ma ss man die Abstände zwischen den Geschwistern sehr genau planen, sonst ist man im Nachteil.
Karina hat ihr Kind Matti im Web-KITA Portal der Gemeinde für fünf KiTas angemeldet. Bisher hat sie drei
Absagen bekommen. Von zwei Einrichtungen hat sie keine Rückmeldung erhalten, sie beginnt nun die
Einrichtungen zu kontaktieren. Die Ungewissheit setzt ihr zu. Eigentlich hatte sie geplant, ab August wieder
arbeiten zu gehen.
Wir fordern: Eine langfristige und tragfähige Strategie zum Ausbau von KiTa-Plätzen sowie
eine offene und aufsuchende Kommunikation seitens der Gemeinde
Dabei ist insbesondere die Zusammenarbeit mit freien Trägern (beispielsweise AWO, Caritas, Diakonie etc.) zu prüfen
oder Kooperationen mit privaten Unternehmen zum Bau und Betrieb von KiTas zu prüfen.
Als gutes Beispiel kann hier die Stadt Grünberg genannt werden, diese hat die mittlerweile fehlenden
Fördermittel zum Anlass genommen, neue Investoren für KiTa-Neubauten zu suchen, so dass mit dem
Oberhessischen Diakoniezentrum Laubach eine Zusammenarbeit entstand (Gießener Anzeiger vom 04.10.2023).
Wir fordern einen runden Tisch für gute KiTas in Biebertal, bei der alle Trägervertreter im Sinne der Kinder und
Eltern konstruktiv und zielführend zusammenarbeiten.
Zudem fordern wir, dass Eltern in Biebertal besser über die Betreuungsmöglichkeiten und die Platzvergabe informiert werden.
Fotos, Videos Lindemann, Elterninitiative und das Kinderfoto vom Vater autorisiert.
Kommentar:
Liebe Eltern der Elterninitiative für gute KiTas in Biebertal,
nun schreibe ich Ihnen auch im Namen des Ortsbeirates Fellingshausen.
Die nachfolgenden Links hatte ich Ihnen in meiner Mail im Namen unserer Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land schon gestern geschrieben:
Kitanotstand: Was Sie tun können Die Kita-Krise in Deutschland: Tausende berichten über verheerende Folgen für Eltern, Erzieher und Kinder. Hier erfahren Sie, wie Sie etwas verändern können. correctiv.org |
Kitanotstand: Wie das System versagt Die deutschen Kitas stehen vor dem Zusammenbruch. Tausende Kita-Mitarbeitende berichten: von Überlastung, Burnout und Kindern in Gefahr. correctiv.org |
Wir vom Ortsbeirat Fellingshausen begrüßen Ihr Engagement und stehen solarisch hinter Ihnen und Ihren Forderungen. Und wir drücken die Daumen, dass Ihre Initiative etwas bewirken kann!
Für eine familienfreundliche Kommune, wie es im Grußwort des Internetauftritts der Gemeinde Biebertal heißt (https://www.biebertal.de/infos-tipps/informationen-ueber-biebertal/grussworte/) und im Leitbild des Dorfentwicklungsprogramms IKEK ausformuliert wird, ist es auf jeden Fall angemessen, für unsere Kinder sichere bindungs- und bildungsfördernde Infrastrukturen zu schaffen, um das Wohl der kommenden Generationen im Blick zu behalten. Und das beginnt spätestens jetzt – u.a. mit der Schaffung von ausreichenden und qualitativ hochwertigen Betreuungsmöglichkeiten.
Hier in Fellingshausen dreht sich die Politik schon Jahre um die Entwicklung der Kita Fuchsbau, ohne dass wirklich Bewegung in die Sache kommt, und genauso um die Pläne vom Baugebiet Dreispitz III, auch hier ohne die vorrangige Sicherung einer entsprechenden Infrastruktur. Es mag kein Trost sein, dass solch eine Kinderbetreuung nicht nur regional in Biebertal, sondern deutschlandweit fehlt. Und dass dieses riesige Problem bisher im öffentlichen Bewusstsein wie auch in der Politik nicht vorrangig auf der Agenda steht, keine Priorität besitzt. Auf der anderen Seite machen die Bürger*innenproteste der letzten Wochen Mut, sich zusammen zu tun, offen zu legen und zu protestieren, so wie Sie es gerade tun.
Uns als Ortsbeirat ist das Betreuungsproblem im Bereich Krippe und Kita schon lange bekannt. Wiederholt fragten wir nach, fordern noch immer Verbesserungen und endlich klare Zusagen sowie beginnende Baumaßnamen.
Leider haben wir kein Stimm-, sondern nur ein Informations- und Beratungsrecht. Dieses werden wir weiterhin auch im Sinne Ihrer Forderungen nutzen, um diese immer wieder beharrlich und konsequent in Erinnerung zu rufen, wir bleiben dran.
Ihnen allen viel Glück und informieren Sie uns gern weiter!
Herzliche Grüße
Hildegard Zimmer, im Namen des Ortsbeirates Fellingshausen